Τετάρτη 6 Φεβρουαρίου 2019

Zentrum für die Griechische Sprache: Aus Anlass des «Welttags der Griechischen Sprache» 9..2 2019

Das Griechische ist es wert erlernt und geliebt zu werden. Nicht nur wegen seiner Tugenden, sondern vor allem deshalb, weil es Träger einer großen Kultur gewesen ist, die am Anfang ihres langen geschichtlichen Lebens die erste und grundlegende Schicht des höheren Wortschatzes sowie der höheren Begrifflichkeit der westlichen Kultur geprägt und kodifiziert hat, und die seitdem nie in ihrer gesamten geschichtlichen Kontinuität aufgehört hat, sich mit den bedeutendsten
historischen Ereignissen im Orient und Okzident auseinanderzusetzen. Eine solche Sprache, dem Westen so wertvoll als Kulturerbe und dem Griechentum unersetzbar als Fundament seiner nationalen Identität, verdient es in der Tat geehrt zu werden.

Um das Griechische zu lieben muss man es jedoch erst kennenlernen, - und das heißt vor allem diejenigen Schriftsteller kennenlernen, die sich durch ihre Schriften in dieser Sprache bewährt haben. Die mehrfach bewährte Antwort auf die sich hier sofort stellende Frage nach der Weise, wie das vor sich gehen soll, heißt: Durch die Gründung von Lesekreisen: Freunde, Mitschüler oder Kommilitonen versammeln sich wöchentlich oder zweiwöchentlich in kleinen Gruppen für zwei oder drei Stunden im Haus eines der Teilnehmer und lesen Texten der Autoren ihrer Wahl. Während einer liest, verfolgen die anderen die Lesung mit dem Text vor sich. Im Fall der fremdsprachiger (oder auch der altgriechischen) Literaturwerken ist es in besonders eifrigen Liebhaberkreisen sogar üblich, dass der Vorleser eine Übersetzung liest, während die Mitleser ihm anhand des Originalwerks verfolgen! Eine an die Lesung anschließende Diskussion oder Kommentierung der Texte ist dabei gar nicht nötig. Es kommt vor allem auf die Bekanntschaft mit den Lesetexten an. Das ist das Entscheidende. Durch das Lesen verwandelt sich das statisch-optische Signal  in  ein  vibrierendes Hörerlebnis, und durch das Ohr hindurch dringt es ins Herz und Hirn  hinein. Daher heißt das Auswendiglernen im Französisch par cœur und im Englischen by heart. Wie es bei der Erlernung einer Sprache nie eine bessere Stütze als das Ohr gegeben hat, so erweist sich das Ohr wieder einmal auch als der Katalysator für die Verwandlung eines Textes in “Leib“ und „Blut“ der Kultur. Auf diese Weise dringt die griechische Literatur in das Kreislaufsystem unserer Zeit ein.

Der Ursprungsort der Institution und der Praxis der Lesekreise liegt in der griechisch-römischen Antike. Von hier aus entwickelten sie sich kontinuierlich und in verschiedenen Formen bis in die neuere Zeit.  Im Schulen- und Universitätsbereich; bestehend aus Schülern, Studenten, Lehrern oder aus dem jüngeren akademischen Lehrpersonal, das sich oft im Privathaus des Professors versammelte. Diese Lesekreise waren nicht selten ziemlich langlebig, und die Bücher, die auf den von Freundesvereinen an den Lehrstühlen für Griechisch veranstalteten Lesungen gelesen wurden, reichten aus, um den Bedarf einer kleinen Bibliothek zu decken. Diese Erfahrung hat auch bedeutenden modernen Autoren -die manchmal in solchen Kreisen auch ihre in Entstehung begriffenen Werken gelesen haben- Freude bereitet und sie wurde von hingebungsvollen Philologen, Philosophen und Übersetzer entsprechend anerkannt und gewürdigt. Für die Freunde der griechischen Sprache und Literatur bereitet die Gründung von Lesegemeinschaften zwar keine Schwierigkeiten, doch ihre Funktionsfähigkeit fordert Treue und Hingabe im Namen der von uns bewunderten Gestalten der griechischen Literatur. Was das Lesen in der Antike betrifft, lässt sich allerdings keine emblematischere Gestalt finden als Aristoteles -jener, den Platon „der Leser“ genannt hat.

Zentrum für die Griechische Sprache Präsident: Prof. I. N. Kazazis

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